Ein Blick auf die Landkarte von Mexiko genügt um zu wissen, dass wir nur einen Bruchteil dieses Landes bereisen werden (können). August, November, Dezember 2015 mexiko 7

Mexiko Karte

Mexiko ist groß, vielfältig und unser erster Stopp ist die Stadt Tapachula im Bundesstaat Chiapas. Farbenfrohe Märkte, Marimba spielende Musikanten, indigenas und ein gut besuchter Zocalo – unsere ersten Eindrücke begleiten uns auch noch während der gesamten Reise durch Mexiko. Hier pulsiert das Leben und trotz der enormen Hitze scheint hier jeder unterwegs zu sein, sehr zu unserer Freude immerhin dürfen wir bereits an unserem ersten Tag die Freundlichkeit der Mexikaner kennenlernen. Tapachula bleibt für uns jedoch nur ein Zwischenstopp, bevor wir die lange Nachtbusfahrt nach Puerto Escondido antreten. 

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Welch Schock, denn niemals waren wir auf so viel Armut in einem so entwickelten Land eingestellt. Arme Hüttchen beinahe wie in Afrika säumen die Fahrt und erst kurz vor Puerto ändert sich die Szenerie. Der Ort zieht vor allem Surfer aus aller Welt an und auch wenn eine der heftigsten Wellen der Welt eine Nummer zu groß für uns ist, Puerto hat es uns sehr schnell angetan. Dank der Hitze verbringen wir Stunden um Stunden im Wasser und feilen an unseren Surfkünsten, aber Puerto bietet mehr als nur Surfen. Schnorcheln, eine Ausgliederungsstation für Baby-Schildkröten und nette Ausflugsziele in der Umgebung lassen die Tage wie im Fluge vergehen.

Dazu haben wir das Glück ein perfektes Hostel gefunden zu haben, wo wir uns sehr schnell untereinander anfreunden und die Abende bei Tischtennis-Turnieren und gemeinsamen Essen verbringen. Hier will so gut wie niemand mehr weg aber auf uns wartet Hermillo, ein Freund von Matthias der in der schönen Laguna Chacahua seinen Zweitwohnsitz aufgeschlagen hat.

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Diesmal schlägt die mexikanische Gastfreundschaft völlig zu und wir genießen nicht nur die schöne Mangrovenlandschaft mit den vielen Zugvögel, sondern vor allem die interessanten Gespräche und den leckeren Whiskey. Endlich den Sprung weg von Puerto geschafft, fahren wir ein weiteres Ziel an, nämlich die bekannten Strände von Mazunte und San Augustinillo. Nett, aber eigentlich wollen wir ja surfen … so bleiben wir nicht lange und kehren bald um, denn nach Puerto zurück müssen wir sowieso, schließlich steht von dort aus die Busfahrt nach San Christobal an – ein Auto anzumieten hat leider nicht geklappt.

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San Christobal de las Casas unser nächstes Ziel ist ein Anziehungspunkt für Touristen und schnell verstehen wir wieso. Welch pulsierende Stadt! Politische Kundgebungen, Straßenmusiker, Künstler – wir sind begeistert, jagt doch ein musikalisches Highlight das Nächste! Auch der Markt ist nicht zu verachten und überhaupt verwerfen wir an dieser Stelle alle Vorbehalte gegenüber Städten über board :-)

Auch Palenque, unsere sozusagen erste Begegnung mit antiken Tempelanlagen der Mayas erfüllt die Erwartungen. Nicht nur die gut erhaltenen Bauwerke der Pacal-Herrscher sind absolut sehenswert, sondern auch der sie umgebende Dschungel ist die (Höllen-)Fahrt wert. Von unserer Unterkunft aus hören wir die Brüllaffen und erkunden Flora und Fauna – abermals ein Highlight in dem 7. touristischen Land der Welt. Abends werden wir mit einer großartigen musikalischen Darbietung belohnt und komisch, normalerweise haben es uns exotischere Destinationen mehr angetan, aber in Mexiko fühlen wir uns dennoch pudelwohl, was vermutlich vor allem auf die unfassbar gelassene, offene und freundliche Bevölkerung zurückzuführen ist. Bis dato sind die meisten Touristen Mexikaner aus dem Norden, die uns immer wieder in ihrem Auto mitnehmen aber generell …selten haben wir irgendwo so schnell Kontakt zur Bevölkerung geschlossen.

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Unser nächster Halt ist dann jene Region Mexikos, welche die meisten Touristen verzeichnet - konkret Quintana Roo, eine der drei Regionen der Yucatan Halbinsel. Nach den Dörfern im Hochland und den Küstenorten um Puerto Escondido zeigt sich hier ein ganz anderes Bild von Mexiko. Mehr Reichtum und das erste Mal ein Zocala, in dem sich nicht das Leben abspielt. Zunächst sind wir enttäuscht, vermissen wir doch das Gewirr an Menschen, doch an diesem landschaftlich traumhaften Ort ziehen Enttäuschungen schneller vorbei als sie kommen. Gestrandet an der Laguna Bacalar, einer Süßwasser Lagune schöner als jeder See den wir jemals gesehen haben, verbringen wir die nächsten Tage. Blitzweißer Strand und ein Meer aus Farben - so könnte man dieses Paradies beschreiben.

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Aus einem geplanten Tag wurde dann auch schnell eine Woche und ein Fest für die Sinne. Abgesehen vom Geschmackssinn, der mittlerweile doch schon ganz schön an der mexikanischen Kulinarik leidet. Ein Mitgrund für unseren länger als geplanten Stopp ist jedoch noch ein anderer: die Karibikküste ist nämlich bereits seit Winter mit Tonnen von Braunalgen – Sargassum – gestraft. Nach einigem an Recherchearbeiten erfahren wir dann auch, dass dies bereits seit 4 Jahren status quo – wenn auch heuer intensiver als die Jahre zuvor - ist. Mit betroffen sind zudem alle karibischen Inseln, man vermutet, dass die Klimaerwärmung diese Situation herbeiführt und das warme Wasser Nährboden für Algen ist.

Wie auch immer, uns ist dies zumindest reisetechnisch egal, haben wir ja mit der Lagune Karibikfeeling pur. Jedoch ändern wir unsere Route und beschließen, unseren nächsten Aufenthalt in dem Städtchen Valladolid einzulegen. Wir mieten uns ein Rad und los geht’s zu den 3 Cenoten. Herrlich! Als Cenote bezeichnet man übrigens ein Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist. Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Brechen die Decken dieser Höhlen ein, so entstehen Öffnungen, die bis zum Grundwasser reichen können. Ein Naturerlebnis, dass man sich keinesfalls entgehen lassen kann. So radeln wir zu den ersten beiden Cenoten und sind mehr als nur beeindruckt. Stalagmiten und Stalaktiten, Luftwurzeln die sich ihren Weg zum Wasser bahnen, Sintergestein und kristallklares Wasser. Wahnsinn! Bei unserer letzten Cenote haben wir dann auch die Möglichkeit von oben ins Wasser zu springen und spätestens als sich 2 Paradiesvögel am Höhleneingang tummeln, fühlen wir uns wie in einem Streifen von Indiana Jones.

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Nach Valladolid lauert dann auch schon das nächste Abenteuer auf uns, wozu wir die Isla Holbox bereisen. Die Insel selbst empfinden wir als weniger spannend doch wir buchen eine Schnorcheltour, um die Walhaie zu sehen und lachen uns beinah kaputt, als der Tourverkäufer verkündet er kenne Innsbruck sehr gut, das Treibhaus und unseren lieben Freund Matthias ;-) Na das ist ja mal eine Ansage, obwohl – noch nirgendwo haben wir mehr Menschen getroffen, die Innsbruck kennen. Es scheint als wäre jeder mit dem wir ins Gespräch kommen dort jedenfalls schon gewesen zu sein – na, da ist diesmal nix mit Kängurus in Austria ;-)))

Aber nun zur Schnorcheltour, zu der man gleich vorweg sagen muss: ein absoluter Wahnsinn und schon fast so etwas wie DER Reisehöhepunkt bis dato. Auf glasklarem, ruhigem Wasser treffen wir kurz nach Aufbruch auf Delfine und fliegende Fische. Guter Anfang! Die Stimmung ist einmalig, die Gruppe klein und das Wetter perfekt. Und lange dauert es nicht und schon schwimmt der erste Walhai an unserem Boot vorbei, begleitet von Mantarochen... welch Anblick! Wir können es kaum fassen dem größten Fisch der Welt so nah zu sein. Walhaie werden immerhin 15 Meter lang und gebären rund 200 Babies – also größenmäßig schon eine eigene Liga ;-) Paarweise springen wir aus dem Boot und beginnen mit dem riesigen Tier zu schwimmen – gar nicht so einfach bei dieser Größe und Geschwindigkeit. Außerdem heißt es hier nicht nur am Walhai dranzubleiben, sondern auch an den Mantas und so paddeln wir was das Zeug hält. Zweimal hat jedes Pärchen dieses Vergnügen und im Anschluss fahren wir einen Schnorchelspot an. Stingrays, Schildkröten, Fischschwärme … nein diese Tour ist wahrlich nicht zu verachten. Nach einem weiteren Stopp an einer Lagune voll mit kleinen Barschen und Flamingokolonien steht für uns fest, dies ist eine Tour der Superlative – ausgerechnet an Simones Geburtstag!

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Als wir uns entschließen zügig nach Belize zum Glovers Atoll zu reisen bemerken wir zum ersten Mal recht verwundert, dass wir bereits seit 4 Wochen in Mexiko sind und bis auf einige Hotspots kaum etwas von dem Land gesehen haben. Jeder Platz war so nett, dass wir erstens immer länger als geplant geblieben sind und zudem sind die Distanzen nicht zu unterschätzen. Was wir gesehen haben war durchwegs superschön, dennoch werden wir am meisten die Mexikaner selber vermissen. Klein, rundlich und eine Lebensfreude, dass wir nur so neidisch werden können. Gedacht hätten wir es uns nicht, aber so viel steht fest: hasta luego, wir kommen wieder!

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