Nachdem wir die lange und äußerst anstrengende Fahrt von Äthiopien zur kenianischen Grenze endlich hinter uns gebracht haben erreichen wir das Afrika, welches uns bis dato verborgen blieb. Wilde Tiere, Savanne, Gebirge, paradiesische Strände und ein Lebensgefühl im Rhythmus von Bob Marley treten an die Stelle des harten Äthiopiens. Moyale, unseren ersten Stopp in Kenia erreichen wir Ende Juni.Kenia 30

Kenia
Erster Tag, fünf Uhr morgens. Wir springen auf  einen Truck, um die Fahrt auf einer der gefährlichsten Strecken dieses Kontinents anzutreten. Raubüberfälle gehören hier zum üblichen Programm, doch wir haben keine andere Wahl.    Frohen Mutes starten wir also im Konvoi los und freuen uns, dass wir mit unseren Suaheli Kenntnissen Anklang finden, als plötzlich unser LKW stehen bleibt. Ein letzter Blick hinter den anderen trucks und schon trifft uns die Erkenntnis: unser LKW hat mechanische Probleme…
Von nun an wird gnadenlos halbstündlich ein Reifen geflickt und auch die sonst so entspannten Afrikaner sind offensichtlich nervös und ängstlich. Wir kommen kaum voran, einige Menschen sind todkrank und können sich bei dem stürmischen Fahrstil kaum mehr irgendwo festhalten. Von wegen Bob Marley…gemeinsam wird gesungen und gebetet, der Fahrer ist auf dem Weg zur Schnapsleiche und wir klammern uns an einen Strick, um nicht von Board geschleudert zu werden.
Kenia_5 Kenia_6 Erst  um 4 Uhr morgens erreichen wir Marsabit , doch schon 2 Stunden später und ohne ein Auge zuzutun geht die Reise auch bereits weiter, auf einem Ziegentransporter Richtung Isiolio.Mit Samburu Männern und natürlich einer Horde von Ziegen verbringen wir 6 Stunden auf dem Gefährt, welches uns quer durch die Savanne, vorbei an zig bunten Stämmen und endloser Weiten, in die Ortschaft Isiolio bringt. Tja, an Abenteuern und Adrenalinstößen scheint es in Afrika wirklich nicht zu scheitern, doch mittlerweile sehnen wir uns nur noch nach einem: einem Hauch von Zivilisation.
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Als wir dann schon beinah unerwarteterweise 2 Tage später Nairobi erreichen, ist die Angst vor den Gefahren der Stadt Geschichte und wir versumpfen ganz zivilisiert bis ein Uhr morgens in der nächst besten Bar.
 
So nett wir Nairobi auch empfinden, wir brauchen Urlaub und buchen tags darauf einen Bus nach Mombasa. Nun ist das Meer nur mehr knappe 12  Stunden entfernt und nach einer bequemen Reise steigen wir in einer Stadt aus, die man getrost als Hochburg des Islams und der Moslems bezeichnen kann. Eine Moschee jagt die andere und weiße und schwarze Schleier prägen das Erscheinungsbild. Wow, mitten in Afrika ein Mekka des Islams und unsere Unterkunft umzingelt von 3 Moscheen;-) Selten waren wir Allah so nahe…
 
Dennoch zieht es uns weiter und wir beschließen uns endlich ein ruhiges Plätzchen zu suchen: die kleine und feine Insel Lamu. Eine gute Entscheidung, denn auf Lamu dürfen keine Autos fahren und als Transportmittel werden ausschließlich Esel eingesetzt. Ganz anders als das Festland ist Lamu eine Gewürzinsel wie Sansibar im benachbarten Tansania, von welcher Sklaven- und Gewürzhandel in den Oman betrieben wurde. Daher ist auch die Kultur und die Architektur einmalig und eine bunte Mischung aus Orient und Afrika, was sich an der Marktkultur, den Gewändern und der gesamten Lebensweise widerspiegelt.

Für uns ist Lamu aber vor allem eines: Urlaub! Täglich laufen wir einige Kilometer zu Fuß durch die Sanddünen, um einen Strand für uns ganz alleine zu genießen, schließen Freundschaft mit Südafrikanern, futtern weltklasse Mangos , lauschen dem lieben langen Tag Bob Marley, welcher von überall  her aus den Boxen trönt, erleben Geisterheiler ihr Unwesen treiben und sitzen abends stundenlang auf der Terrasse unserer Unterkunft und bewundern unsere Palme!

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Die Batterien sozusagen wieder aufgeladen sind wir auch wieder bereit für ein weiteres Abenteuer: Uganda! 12 Stunden Horror Busfahrt und weitere Details zu Uganda im Uganda-Reisebericht.

Hier geht’s weiter mit der Rückkehr aus Uganda und der erneuten Ankunft in Nairobi.

Erneut in Nairobi beschließen wir uns nun endlich dem afrikanischen Wildlife zu widmen und so schlagen wir uns in das Hinterland Kenias durch und fahren mit dem Bus nach Marigat bzw. ins Rift Valley. Über Gebirgsketten und grausamen Serpentinen erreichen wir dann auch sogleich unser erstes Ziel: den lake Baringo.
Ein Juwel von See, der leider zum Baden ungeeignet wirkt, aufgrund der enormen Flusspferde und Krokodil Population und an dessen Ufer wir unser Zelt aufschlagen…um morgens von einem das Zelt anknabbernden Flusspferd geweckt zu werden. Versehentlich haben wir unser Nachtlager auf dem Futterpfad der Flusspferde aufgeschlagen und endlich lernen wir langsam das Afrika der Tiere kennen.

Begeistert von der Tatsache, dass wir zum ersten Mal in unserem Leben als Campnachbarn Flusspferde haben, nützen wir die einmalige Gelegenheit und legen abends mit einer Taschenlampe bewaffnet eine Runde „hippo watching“ ein. Das Highlight des Tages sozusagen,  nach den hunderten bunten Vögeln, der Riesenschildkröte, den Krokodilen und dem Skorpion der perfekte Ausklang des Tages. Wir schleichen also im Dunkeln durch die Gegend immer mit Blick auf den See, hören Krunzen und fragen uns wo all die Tiere sein mögen. Gerade als wir uns sicher sind endlich unser Ziel erreicht zu haben, entdeckt uns ein entsetzter Ranger. Andi versucht unser Vorhaben zu erklärt woraufhin er noch entsetzter als zuvor scheint. Nachdem sämtliche Einschüchterungsversuche seinerseits an uns abprallten bzw. nachdem klar war, dass Andi auch ohne Ranger Hippos findet, schleppt dieser uns schlussendlich auf seinem Rundgang mit, klärt uns auf und zeigt uns all die Flusspferde, die HINTER uns im Gebüsch stehen und grasen. Was für ein Erlebnis – sogar eine Mutter mit Babies steht ganz dicht vor uns und wir erleben die Flusspferde so nah, wie wir sie auch auf der restlichen Reise glücklicherweise nicht mehr vorfanden. Den Wecker auf 5 Uhr morgens zu „Hippo TV“ gestellt, fallen wir dann irgendwann erschöpft in unser Zelt.

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Endlich Wildlife eingeatmet sind wir nun so richtig für eine Safari motiviert und fahren daher nach Nakuru, wo wir die erste Safari unsers Lebens buchen. Büffel, Baumlöwen, Nashörner, Gazellen, Giraffen, Affen, Hyänen und tausenden Flamingos, welche den See in ein Meer von Pink zaubern, rauben uns den Atem und lassen unsere Herzen höher schlagen. Natur, Tiere … das ist genau dass, was wir nach all den Begegnungen mit den Menschen suchen. Das Rift Valley ist im allgemeinem mit wunderschöner Natur gesegnet … eine satt grüne Hügellandschaft mit glasklaren Seen, gesäumt von Baobab Bäumen und dem zweithöchsten Berg Afrikas im Herzen, gelegentlich ein Ständchen mit Zwiebeln - ein deutlicher Unterschied zur Savanne, zur Wüste im Norden oder der Küste im Osten des Landes.
 
Nach feinen Camping- und Grillabenden in Naivasha (und dem langersehnten Wäsche waschen), dem schönen lake Borigo und der Erkenntnis das Aids in Afrika wirklich ein Problem ist (dank Gesprächen mit den jungen Kenianern haben wir unsere Illusionen endgültig begraben) beschließen wir dann abermals nach Nairobi zurückzukehren.
 
Hat sich Nairobi bis dato als angenehme Stadt für uns dargestellt, so wird sie zu diesem Zeitpunkt mehr für uns.  Dies ist vor allem einem Haus zu verdanken in dem wir glücklicherweise landen, und zwar im „Jungle Junction“, dem Haus eines ausgewanderten Deutschen, wo wir auch sofort nette Freundschaften schließen und was sich bis zum Schluss unserer Reise als „zuhause in Afrika“ erweist. Wir streifen durch Nairobis Gassen, kochen „richtiges“ Essen und verbringen lange und gemütliche Abende mit supernetten Menschen im Wohnzimmer von Chris (dem Eigentümer). Schon fast eingebürgert und den neuerworbenen Komfort gewohnt verschiebt sich die Abreise tagtäglich aufs Neue. Mit dem eigenem Auto durch Afrika, das war nun unser neuer Plan. Tagelange suche an diversen Automärkten zeigten uns, dass auch 4x4 in Afrika scheine teuer sind. Mit Hilfe von Lothar und Marion (hier der Link zu ihrer Seite: Naturetrail) die uns auf die Idee brachten Chris selbst zu fragen ob er nicht seinen alten Zuzuki hergeben möchte, wurde dieser Traum Wirklichkeit.  Ein Auto, hier in Afrika – das Unvorstellbare wird wahr und für relativ wenig Geld  sind wir nun Autobesitzer des schönsten Gefährts Afrikas: unserem Muli!

Nach traurigen Abschiedsszenen und einem Großeinkauf von Kanistern, Essen usw. machen wir uns auf den Weg in die Masai Mara, unserer ersten Offroad tour! Herden von Gnus und Zebras säumen den Weg dorthin und langsam erleben wir was es bedeutet in Afrika Auto zu fahren. Wilde Pisten mit Steinen zerklüftet, durch Bäche über Baumstämme …. nichts für ungeübte Fahrer.
 
Doch wir erreichen die Eingangspforten des größten kenianischen Nationalparks und dank unseres Kenianischen Nummernschildes und unseres Suaheli Gequatsches gelten wir am Parkeingang als Einheimische und bezahlen für den Parkeintritt nur mehr eine Bagatelle! Querfeldein geht’s nun also durch die Masai Mara, vorbei an fressenden Löwenfamilien, Elefanten, Warzenschweinen, Flusspferden und zig Arten von Gazellen. Bis es dunkel wird fahren wir einfach nur durch die Gegend und können uns von der Schönheit der Natur überwältigt einfach nicht satt sehen. Tief beeindruckt versäumen wir beinah aus dem Park wieder rauszufahren bzw. haben eine zusätzlich Herausforderung: keinen Treibstoff mehr im Tank! Und nochwas: der Auspuff ist durch eine heftiges Pothole runtergefallen! Ohne Treibstoff, Auspuff, Karte und Kompass ausgestattet können wir nur mehr mit Glück den Ausgang des Parks erreichen. Dennoch der Abend klingt schließlich bei einem Lagerfeuer mit einem netten Masai aus, der uns Einblick in sein Leben gewährt und sich als äußerst interessanter Gesprächspartner erweist.
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Morgens um halb 7 sind wird sodann auch schon wieder abfahrbereit, nicht wissend, dass der heutige Tag ein ganz Besonderer unseres Lebens wird. Nein, nicht etwa weil der Muli wie ein Traktor klingt und wir wenn es so weiter geht sowieso nie mehr aus dem Park rauskommen, sondern weil heute wirklich unser Glückstag ist.

Den Muli am Marafluß geparkt sitzen wir auf dem Dach, filtern Wasser und quatschen mit einem Filmteam (BBC) neben uns. Natürlich sind uns die Gnu- und Zebraherden schon aufgefallen und natürlich würden wir gerne mehr davon sehen aber was dann passiert ist mit Worten nicht beschreibbar…Millionen (!) von Gnus und Zebras sammeln sich am Ufer des Flusses und als das erste ins Wasser springt fangen alle an zu rennen… richtig, wir befinden uns inmitten der jährlichen Gnu Migration – der letzten natürlichen Tierwanderung in dieser Größenordnung weltweit – in der ersten Reihe!!!!!

Der Boden unter uns bebt und der Lärm ist unbeschreiblich…. Die Tiere überqueren den Mara River – gleichzeitig! Schon gesellen sich Krokodile und Flusspferde dazu, dennoch die größte Gefahr geht von den Gnus selbst aus, viele der Artgenossen werden bei dieser Überquerung zertrampelt!

Uns bleibt jedenfalls der Mund offen und aufgrund der herannahenden Krokodile und Flusspferde erreicht das Schauspiel eine Spannung, besser als in einem Thriller. Nach dieser ersten Überquerung erleben wir dieses Naturschauspiel an einer anderen Stelle des Flusses nochmals …tief berührt und demütig gegenüber der Natur endet dieser wunderschöne und letzte Tag in der Masai Mara für uns.
 
Bereits am nächsten Morgen rollen wir dann also von unserem Schlafplatz weg … nachdem wir ohne Auspuff durch die Masai Mara gefahren sind rollen wir jetzt also Richtung Nairobi bzw. bis zur nächsten Werkstatt zu (haha), irgendwann bringen die Pistenverhältnisse  über kurz oder lang jedes Auto um, unseren Muli halt schon früher als später. Daher rollen wir in ein mini Masai Dörfchen ein und verbringen dort noch geraume Zeit, wobei uns (wie auch auf unserer restlichen Reise) mit kaum vorhandener Ausrüstung und ursprünglichsten Methoden weitergeholfen wird. Irgendwie funktioniert in Afrika immer wieder alles, auch wenn jeder europäische Mechaniker bei den Methoden und dem eingesetzten Material wohl einen Herzinfarkt wegtragen würde.

Auf dem Weg nach Nairobi zerbricht dann blöderweise  die Windschutzscheibe unter der Fahrt, was unsere Weiterfahrt ein weitermal ein wenig verzögert. Mit sozusagen offenem Fenster rumpeln wir auf Kenias Hauptstraße von einem Schlagloch ins nächste, vorbei an im Graben liegenden umgekippten LKWs und erreichen Stunden später Nairobi.
Dennoch, der Muli steht 2 Tage später wieder wie frisch gestylt her und wir trennen uns abermals von unseren Freunden und starten erneut in die Savanne. Vorbei am Ambosli Nationalpark, weiter auf einer Sandstraße mit kniehohen Löchern und gelegentlich einem Häuschen im Nichts, bis wir abends die Minigrenze von Olokitoktok – am Fuße des Kilis erreichen. Karibu Tanzania! .... weiter in der Reiseroute nach Tanzania...

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Monate später, es ist mittlerweile Dezember und wieder erreichen wir Olokitoktok. Offroad, über Schlaglöcher, durch winzige Dörfer und Tonnen von Bananen plötzlich ein Schild „you are now entering Kenya“- hm, aber wo ist denn hier die Grenze?????

Unerwartet, ungeplant und illegal stehen wir also wieder mal in Kenia, die Menschen erkennen uns wieder und über schlimmste Piste treten wir abermals die Fahrt nach Nairobi an.

Auch diesmal wieder sind wir von der unglaublichen Schönheit des Landes beeindruckt und fühlen uns sogleich zuhause.

Erneut schließen wir Freundschaften, erleben menschliche Abgründe (diesmal von einer Wienerin) und finden auch glatt einen Käufer für Muli. Die Reise nimmt langsam ein Ende und schweren Herzens steht der Schritt des Autoverkaufs an. Gott sei Dank haben wir in Doug nicht nur einen Freund, sondern auch einen gebührenden Neubesitzer für unser Gefährt gefunden. Nach wunderbaren Monaten wollen wir jedoch noch bis zu Letzt mit Muli durch die Gegend streunern und machen uns erneut auf den Weg ins Rift Valley, diesmal zum zweithöchsten Berg Afrikas – dem Mount Kenya.

Als Kenianer und selbstversorgend bezahlen wir nur 15 Euro statt der einigen hundert Euros die normalerweise zu berappen wären und so trotzen wir vollbepackt mit Schlafsack, Essen und Zelt dem Regen und marschieren durch den dichten Wald am Fuße des Berges. Ohne Träger und Führer möchten wir diesen Berg erklimmen und schlagen am Abend des ersten Tages unser Zelt auf 3300 m am „old moses hut“ auf.  Während die anderen Touris eine Unterkunft gebucht haben und sich fein bekochen lassen, kochen wir mit den Schwarzen in deren Hüttchen Nudeln und trinken Leitungswasser, bis wir halb erfroren ins Zelt kriechen und uns wünschen die Nacht nicht zu erfrieren. Die Träger sind nett … um 6 Uhr bringen sie uns heißes Wasser und wir können den Tag mit einem feinen Kaffee beginnen. 17 km liegen vor uns… durch Moor Sümpfe, vorbei an exotischen Pflanzen und Riesenmeerschweinen erreichen wir gegen 13 Uhr das auf 4200 m gelegene Shipton Camp. Wir kriegen wieder Tee von den einheimischen Trägern, genießen abends grausame baked beans und wünschen uns nichts sehnlicher als einen Ofen, der uns wärmt.  Die Höhe macht mir zu schaffen und die Kälte plus der Atemnot und dem Kopfschmerz  sorgen für wenig Schlaf. Um 3 Uhr morgens brechen wir dann auf,  über Stock und Stein steil bergauf bis ich nicht mehr kann und mich die Höhenkrankheit zur Umkehr zwingt. Völlig orientierungslos taumle ich durch die Gegend und Andi ist ziemlich beschäftigt damit, mich in die unbeleuchtete Hütte zu schleppen. Um 4 Uhr geht´s daher zum zweiten Mal ins Schlafgemach. 2 Stunden schlaff will ich mir noch gönnen bevor ich es ein zweites mal wage. Um 7 Uhr stehen wir erneut auf – um nochmals auf den Gipfel zu stürmen. 2 Stunden später ist es dann soweit: geschafft, wir stehen am Point Lenana auf 4985 m und genießen eine klare und überwältigende Aussicht über das Rift Valley!!!
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Trotz eines äußerst strapaziösen Rückweges erreichen wir schließlich – nach einem kurzen Zusammentreffen mit einem Bergelefanten – das Gate und sind froh diese lohnende Tour unternommen zu haben.
Nicht weit weg von unserer einstigen Flusspferdesuchaktion zieht es uns ein weiteres mal zum lake baringo. Obgleich wir nach Monaten in Afrika nicht mehr so leichtsinnig Flusspferde suchen, werden wir dieses mal mit einer unglaublichen Anzahl und Vielfalt von Vögeln belohnt. Bereits am Frühstückstisch tummeln diese sich um unsere Brotkrümmel und wieder einmal genießen wir diesen ganz speziellen Ort in vollen Zügen.
Zufällig treffen wir in dieser Gegend Inbal nochmals, mit der wir in Nairobi Freundschaft geschlossen haben. Gemeinsam erklimmen wir den Mount Longonot Vulkan und führen zahlreiche Diskussionen über Juden und Palästinensern am abendlichen Lagerfeuer.
Langsam steht die Heimreise an, es ist bereits Dezember und abermals verspüren wir den Wunsch nochmals tief in das ursprüngliche Afrika eintauchen. So fertig der Muli auch ist, er ist Kenianer und daher starten wir noch einmal die Fahrt gen Norden. Die Strapazen von damals vergessen wollen wir ein letztes mal Stämme erleben, einfach das unwirtliche Afrika. Querfeldein fahren wir durch Wüste, Hitze und Staub und erleben Stammesfrauen beim Hausbau, passieren abgelegene, kleine Samburu Dörfer und sind dem zivilisierten Nairobi wieder weit weit entfernt. Den Jeans weichen Schmuck und bunte Tücher, Autos, Handys und Fernseher sind hierhin noch nicht vorgedrungen.

Auch die Tierwelt wollen wir nochmals erleben und daher ist unser Ziel der Samburu Nationalpark, welcher so abgelegen nur wenige Besucher aufweist. Elefantenhorden versperren uns den Weg und an Tieren scheint es in diesem Park generell nicht zu mangeln. Da wir mitten im Park zelten nehmen wir einen Ranger mit und schlagen unser Zelt auf.  Wir nehmens wieder mal ziemlich locker und gehen einfach so im Dunkeln pinkeln, bis auch wir mitbekommen, dass trotz Feuer ständig Action in unserer Gegend abgeht. Die letzte Nacht im Busch liegt schon eine Weile her und beinah hätten wir´s wieder mal super locker genommen aber da auch der Ranger schon ziemlich angespannt wirkt haben wir uns gemäßigt und es einfach nur genossen… er meinte am nächsten Morgen nur, er hätte ziemlich Probleme gehabt einen Löwen davon abzuhalten bei uns im Zelt zu pennen!
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Leider geht die Zeit immer dann, wenn es am schönsten ist viel zu schnell vorbei … so auch diesmal … es ist mittlerweile Dezember und wir müssen weiter …
Zum endgültig letzen mal auf dieser Reise erreichen wir Nairobi,  verabschieden uns schwersten Herzens von unserem treuen Muli machen uns zum letzten mal auf den Weg nach Tansania (weiter nach Sansibar). Vielleicht liegt es an der ungeheuren Vielfalt des Landes, oder auch daran dass wir durch die Suaheli Sprache als Einheimische behandelt wurden – Kenia war für uns ganz sicher ein, wenn nicht das Highlight schlechthin.
 

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