Nicaragua
Nach einer wunderschoenen Zeit in Panama ist unser naechstes Ziel das aermste Land in Zentralamerika, naemlich Nicaragua. Da wir von Costa Rica heimfliegen beschliessen wir, Costa Rica spaeter zu erkundschaften und duesen relativ zuegig nach Managua, der Hautpstadt Nicaraguas. Was fuer ein Moloch von einer Stadt! Ein Elendsviertel jagt das naechste, alles ist vergittert und abends verzichtet hier jeder darauf seine Unterkunft zu verlassen, um Ueberfaellen zu entgehen.
Dann reicht es auch schon von Managua und wir fahren weiter ins touristische Granada, bekannt fuer seine tollen Kirchen und Kolonialgebaeude. Von Granada aus besuchen wir den bekannten Kunsthandwerkmarkt in Masaya und einen Surfstrand an der Kueste, dessen brechende Wellen Surfbretter und Badeklamotten zerstoeren ;-). Weiter geht’ s fuer einen Abstecher nach Leon, wo Ruben Dario in der bekanntesten Basilika des Landes das Zeitliche segnet und wir bei einer politischen Schulauffuehrung landen. Ja, die Menschen sind hier so richtig politisch aktiv aber vor allem sind sie eines – supernett, offen und herzlich.
Anschluss mit den Einheimischen zu finden ist einfach und so fuehlen wir uns aeusserst wohl in diesem Land und kurven im ”Chicken Bus” an den playa ziquillilo im Norden. Dort erwarten uns unberuehrter Strand, traumhafte Sonnenuntergaenge und viel Ruhe. Und leider auch viel Armut, denn die Menschen leben in wahrlich armseligen Huettchen, oft ohne Strom und oft nur mit den Fluessen als Wasserquelle fuer all ihre Beduerfnisse. Kleine pulperias (Tante Emma Laeden) ersetzen die Supermaerkte und es gibt wieder ein Marktleben. Dennoch ist der Vorteil in diesem Land ganz klar der fruchtbare vulkanische Boden, dank diesem ein unvorstellbares Spektrum an Obst und Gemuese gedeiht.
Dann gehts weiter nach San Rafael, ein kleines Dorf im Landesinneren von Nicaragua. Huegelige vulkanische Landschaft, saftige Weiden, unberuehrte Wasserfaelle, Kaffeestauden, Kinder die ausgelassen im Dorf spielen und Frauen, die sich im Fuss baden praegen hier das Bild. Kombiniert mit den liebenswuerdigen Menschen einfach ein Platz zum Wohlfuehlen – und das machen wir auch.
Da uns Irene bald besuchen kommt beschliessen wir, nach ein paar Tagen im Inland, uns langsam wieder Richtung Managua zu bewegen. Doch wir wollen keine Staedte mehr besuchen und so stoppen wir ein Auto auf, das uns zur Kraterlagune Apoyo mitnimmt. Ein Juwel! Ein 30 Grad glasklarer Kratersee, der jeden bekannten See in den Schatten stellt. Tuerkisblaues Wasser, umgeben von dichtem Wald mit Bruellaffen, die uns jeden Morgen aus den Federn holen - herrlich! Tage spater lernen wir dann einen ”anarchistischen” Anwalt kennen und landen fuer einen Abend bei ihm und seiner Familie. Zudem faehrt er mit uns zu seinen ”Insider Plaetzen” und wir freuen uns, auch noch eine andere Seite dieser Gegend kennenzulernen.
Am 02.08 um 13 Uhr landet Irene in Managua und bereits um 14 Uhr sitzen wir alle gemeinsam in einem fetten Jeep Richtung Sueden. Bereits als wir Granada verlassen wissen wir, warum ein Allrad hier notwendig ist! Matschige Strassen, gesaet mit Schlagloechern und immer wieder kleinen Flussueberquerungen stehen am Programm und so erreichen wir erst abends den playa dei gigante, ein Strand noerdlich von San Juan del Sur. Schnell suchen wir uns (die einzige) Unterkunft und nach dem traditionellen Reis-Bohnen Gericht sitzen wir auch schon mit leckerer Rum-Cola am Strand. Ueber uns die Sterne, neben uns Riesenkrabben und ein Wiedersehen nach Monaten – was gibt s Schoeneres?!
Auch den naechsten Tag verbringen wir in dieser wunderschoenen Gegend, gehen schwimmen, wandern ueber schlammige Wege den Kuestenwald entlang, geniessen eine traumhafte Abendroete und waehrend Irene mit den Krabben kaempft verliert Simone Irene’ s Zimmerschluessel ;-)
Tagsdarauf geht es weiter Richtung Sueden zum playa de coco. Wieder bedeutet dies eine offroad Fahrt, doch dabei sorgt Andi fuer richtiges Abenteuer! Die Tiefe eines Flusses verkannt enden wir naemlich mit dem Jeep bis zur Motorhaube im Fluss. Hier, wo kaum jemand unterwegs ist stecken wir also fest – in einem Fluss, in dem neben uns die Frauen ihre Waesche waschen und Andi und ein Nica-Mann hinfallen und Geldtasche und Flip Flops dem Fluss opfern…doch alles geht gut aus und als uns ein Auto herauszieht und alles Verlorene wieder auftaucht beschliessen wir, die Fahrten fuer heute zu belassen und uns statt dessen am Strand und in der Bar zu vergnuegen.
Der naechste Tag ist gepraegt von Surfen, Chillen und abends machen wir uns auf den Weg zum Refugio Silvestre de Flor, einer der bekanntesten Eierablageplaetze von vier verschiedenen Schildkroetenarten. So wandern wir in der Nacht am Strand umher und schon bald ist es soweit und wir stossen auf eine Bastardschildkroete beim Eierlegen.
Ein Hammer! 85 Eier spaeter watschelt die Schildkroete dann wieder unbeholfen zum Strand bzw. ins Wasser zurueck und wir fahren nach Hause – aber was fuer ein tolles Erlebnis!