Den Suedseetraum vor Augen landen wir im tropischen Nadi im Jänner 2011. Unsere finanziellen Mittel lassen weder Luxusresorts, noch einen Besuch der touristischen Inselgruppen zu, also wollen wir auf eigene Faust versuchen, uns auf Inseln abseits der touristischen Trampelpfade den Suedseetraum zu verwirklichen.
Das Wetter ist schoen, unsere Zeit hier bemessen und so kutschieren wir tagsdarauf zur public busstation. Bevor wir jedoch in den Bus Richtung “coral coast” springen, machen wir uns auf den Weg zum Markt und mmh… Papaya, Ananas…frisches Obst zum Spottpreis. Wir decken uns kraeftig ein und treten die Fahrt, vorbei an ueppiger Vegetation und Kokospalmen, an. Auch die Wahl unserer Unterkunft ueberrascht uns positiv, und auch wenn dies hier nicht das Klischee des Suedseetraumes widerspiegelt, so sind wir aeusserst von der Fauna begeistert, welche wir zur Gaenze von unseren eigenen Blumentoepfen erkennen. Und hier gedeiht alles in einem Ausmass, wie wir s noch nirgendwo jemals gesehen haben. Schnell springen wir ins superwarme Meer, erkunden das Korallenriff und machen uns auf den Weg ins village, um Tomaten und Zwiebeln fuer unser Abendessen einzukaufen. Abermals werden wir mit Gastfreundschaft konfrontiert, die ihresgleichen sucht. So einfach und spaerlich die Huettchen der Insulaner, so gross die Herzlichkeit. Wir landen also bei traditionellen Bambushuettchen, werden von allen Seiten freundlich angesprochen und zudem noch mit Essen beschenkt. Die Menschen sind hier wirklich einmalig, und wir gluecklich, dass wir doch noch kurzfristig diesen Flug gebucht haben :-) Auch der naechste Tag beginnt mit Schnorcheln und endet im village… wir erfahren ueber das Leben hier, werden mit gebratenem Mais beschenkt und schliessen die Bewohner ins Herz.
Tagsdarauf ziehen wir weiter und fahren nach Suva, der Hauptstadt und der groessten Stadt im Suedpazifik. Hier erleben wir zum ersten mal den bunten Mix aus indischer und melanesischer Kultur und sofort ergreifen wir die Gelegenheit beim Schopf und futtern uns durch leckere Samosas und andere indische “Strassenkoestlichkeiten”. Nur den Weg zu unserer “angestrebten” Insel kennt hier niemand und so vergehen einige Stunden, bis wir dennoch zu unseren Routeninfos gelangen. Am naechsten Tag gehts dann mittels zweier Minibusfahrten weiter und etwas spaeter landen wir irgendwo im Nirgendwo, wo wir mit ein paar Einheimischen und deren Fracht auf unser Boot warten. Eine geschlagene Stunde spaeter naht endlich eine dicke Fijianerin mit allerlei Gepaeck heran. Wir werden vom Bootsfahrer begruesst und gemeinsam mit der dicken Eleonore und der Fracht auf ein kleines Boot gehievt. Wie sich herausstellt ist Eleonore die Koechin unseres “resorts” auf Leleuvia und wir staunen nicht schlecht, als sie uns mitteilt, dass wir die beiden einzigen Gaeste in diesem Paradies sind. Als wir dann spaeter schnurstracks auf eine Bilderbuch-Suedseeinsel zusteuern, fallen uns beinahe die Augen aus dem Kopf. Wir koennen es nicht fassen, aber wir stranden – wie im klassischen Suedseetraum – auf einer palmenumsaeumten Kleinstinsel und waten durch 25 Grad warmes tuerkisfarbenes/azurblaues Wasser entlang der Sandbaenke an Land. Sogleich umrunden wir (in 10 Minuten!) die Insel und sind von so viel Schoenheit einfach nur beeindruckt – vor uns liegt schliesslich nicht als riff und Inseln…! So geniessen wir mit Eleonore, ihrer family und drei weiteren “Beschaeftigten” unser Glueck. Auch der naechste Tag im Paradies ist trotz anfaenglichem tropischen Regens “paradiesisch”. Die Sonne strahlt, wir freunden uns mit den beiden fijianischen Inselarchitekten an (in Zukunft entsteht hier ein resort, es duerfte also teuer werden…), die mittags stranden, gehen schnorcheln und entkommen gerade noch einer Moraene, die schon ihre Zaehne fletscht.
Andi versorgt uns mit frischer Kokosnuss und abermals gehen wir ins “Aquarium” baden. Als wir und unsere Freunde abends dann mit superleckerem traditionellen Fijikoestlichkeiten verwoehnt werden, lachen wir uns mit der im Fiji-Nationalteam-Basketballspielenden Architektin, die bereits auf einem einfachsten Segelboot (als Protest zur Bewahrung des Erhalts der suedpazifischen Kultur und gegen die Zerstoerung der Meere) von Fiji bis nach Hawai gesegelt ist und Rob, ihrem Kollegen, schlapp. Sie lernen zum ersten mal Oesterreicher kennen und so gehen Geschichten von Schnee und Hammerhaien bis Mitternacht die Runde :-)
Am naechsten Tag springen wir zu Mittag abermals ins Boot und steuern die naechste 20 Minuten entfernte Insel “Caqalai” an. Hier lagert ein bekanntes Riff der Insel vor und dies wollen wir uns nicht entgehen lassen. Schnell ist unser Bungalow – direct am Meer – bezogen und schon sind wir wieder im Wasser. Als wir dann spaeter bei low tide zur snake island waten, von wo wir zu unserer Insel zurueckschnorcheln, werden wir auch glatt mit bunten Korallen, Fischschwaermen, Rochen und einer Riesenschildkroete belohnt. Die Unterwasserwelt bezaubert uns immer wieder auf s neue, und nur mehr das Meer an Sternen, das sich uns abends zeigt, kann damit mithalten. Wieder folgt ein Tag im Paradies und waehrend ich die Waesche wasche, holt uns Andi Kokosnussdrinks vom Baum. Der Rest des Tages spielt sich um oder besser unter Wasser ab, bis ich dann abends frierend in unserem Huettchen liege. Hier gibt s keinen Ventilator, nichts, aber ich friere ernsthaft bei ueber 30 Grad Aussentemperatur. Mein Abend ist gelaufen als sich Fieber dazugesellt… waehrend Andi also abends noch auf einen Sprung mit den Einheimischen am Strand bei Kava und Gitarre haengt, teile ich mir den Polster mit einem Riesenkaefer!
Mit 38.5 Grad Fieber und Magenschmerzen beginnt der naechste Tag. Trotz Medikamente bekomme ich beides nicht in den Griff und der staendig schlechter werdende Gesundheitszustand zwingt uns dazu, das Paradies zu verlassen. Die Naehe zu einem Arzt hat nun hoechste Prioritaet. 1.5 Stunden Bootsfahrt, 3.5 Stunden Busfahrt – natuerlich nicht ueber Asphalt sondern bumpy road – Bank, Einkauf und 1 Stunde spaeter checken wir am Festland in einer Unterkunft ein, wie wir sie noch nie gemeinsam hatten! Selbstverpflegung, aber echt toll, auch wenn ich leider dank meiner Fieberschuebe diesen Luxus verpenn.
Tagsdarauf ist das Fieber dann vorbei, dafuer rebelliert der Magen und die Einheimischen tippen auf Essensvergiftung, so versuchen wir Mittels Antibiotikum dagegen anzukaempfen. Da uns der Schuppen zu teuer ist, uebersetzen wir auf die naheliegende Insel “Nananu-I-Ra”. Dort beziehen wir einen Wahnsinnsbungalow und finden es sehr nett hier, obleich nicht mehr der klassische “Suedseetraum”.
Aber schoen ist s hier allemal und so schwimmen wir, erkunden die Gegend, liegen faul in der Haengematte und ich komme langsam wieder zu Kraeften. Lange bleibt uns ohnehin nicht mehr in dieser wunderschoenen Gegend und so starten wir 3 Tage spaeter, ohne Hurrican und Ueberflutung (wie angekuendigt) und entlang eines tollen Gebirges wieder zurueck nach Nadi. Schweren Herzens, doch eines steht fest: die suedpazifischen Inseln haben uns nicht das letzt mal gesehen!!!!