Nach 14 Stunden Flugzeit mit einer der wohl schlechtesten airlines am Markt betreten wir Suedamerika. Leichte Abschiedstrauer von der Suedsee machte sich bereits in den 14 Stunden breit und begleitet uns die ersten Tage in Argentinien. Noch immer mit Muschelketten behangen, Flip-Flops an den Zehen und der Sonnenbrille auf der Nase ziehen wir die ersten 4 Tage durch Buenos Aires.
Das Pantanal ist das groesste Wetland der Welt und bietet eine der besten Moeglichkeiten fuer Tierbeobachtungen auf dem Kontinent. Nach einer aeusserst anstren genden Busfahrt und langen Wartezeiten treffen wir am Zielort “Esteros del Iberá” ein. Dort befinden wir uns inmitten eines traditionellen argentinischen Dorfes und quartieren uns bei einer sympathischen Familie ein. Die spartanischen Zimmer bieten kaum das Notwendigste, jedoch entschuldigt die Natur fuer saemtliche Strapazen. Bereits am ersten Abend zeigen sich Kaimane am Ufer und wir geniessen mit ihnen einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Auch die naechsten Tage sind gepraegt von Tierbeobachtungen wie den Wasserschweinen, den Sumpfhirschen, Pagageien und den verschiedensten Greif- und anderen exotischen Voegeln.
Abends integrieren wir uns am lokalen Fussballmatch und waten entlang unbefestigter Wege. Hier beginnt das Leben ja erst abends so richtig und auch wir stellen langsam Lebensrythmus und Gewohnheiten um. Von der Natur beeindruckt zieht es uns einige Tage spaeter Richtung Iguazu.
Die Reisestrecke bleibt unspektakulaer und unsere Fahr fuehrt entlang endlos scheinender Feuchtsavanne. In Iguazu angekommen, sprengen saemtliche Unterkuenfte unser Budget, doch gluecklicherweise laesst sich dennoch eine schaebige Absteige finden. Aufgrund der enormen Preise kochen wir fortan am Zimmerboden Reis und verzichten auch gerne mal auf eine Dusche. Als wir dann 2 Tage spaeter den ersten Bus Richtung Nationalpark Iguazu nehmen, verschlaegt es uns im Park die Sprache. Nasenbaeren, Tucane, Papageien und saemtliche Paradiesvoegel kreuzen den Weg zu den Faellen. Und auch die Wasserfaelle sind an Schoenheit kaum zu uebertreffen. Noch nie haben wir so wunderschoene Kaskaden gesehen und stundenlang laufen wir jeden Weg doppelt und knipsen Bilder von den Wassermassen. Besonders beeindruckend ist zudem die vielseitige Natur, Riesenschmetterlinge schwirren ueber unseren Koepfen, in den Baeumen schwingen Kapuzineraeffchen und am Weg stolpern wir ueber Guanas und eine Schlange. (siehe Bilder) Nur schweren Herzens steigen wir am naechsten Tag in den Bus Richtung Westen. Wir halten an einigen unspannenden Staedten (mit aehnlichen Plazas und den ewig selben Strassennamen) und beschliessen uns auf den Weg nach Salta zu machen. Salta ist eine schoene Kolonialstadt, doch uns interessiert mehr die Umgebung. Am Fusse der Andenvorkette schlaengelt sich unser Bus in einer spektakulaeren Fahrt ueber 1000 Hoehenmeter in Serpentinen entlang nach Cachi. Cachi, ein Lehmdorf der Valles de Calchaquies bietet eine tolle Bergkulisse und fuer uns ein spannendes Dorf-Fitnesscenter :-) Leider haelt uns der Regen vom Besuch weiterer Doerfer ab. Sogar die Rueckfahrt nach Salta gestaltet sich aufgrund einiger haengengebliebener Autos als ziemlich langwierig. Dafuer lernen wir Raphael kennen, und verbringen die naechsten Tag gemeinsam auf Reisen. Bereits am naechsten Morgen brechen wir auch schon zu dritt nach Cafayatte auf. Was folgt ist eine atemberaubende Busfahrt entlang der Quebradas, vorbei an Sand- und Felsformationen in den unterschiedlichsten Farbtoenen.
Die Landschaft verzeiht auch hier, wie sooft, unsere Absteige. Zudem haben wir uns an Abendessen ab 21:30 Uhr und an das argentinische Nachtleben gewoehnt , was bedeutet dass wir so gut wie keine Zeit in der Unterkunft verbringen :-) Am naechsten Tag brechen wir auf, um die Quebradas zu erkunden. Von der Naehe wirken die Sandsteinformationen noch viel farbenfroher als wir sie bereits vom Bus aus gesehen haben. (siehe Bilder) 6 Stunden lang ueber- und durchqueren wir die Schlucht und koennen uns gar nicht satt sehen. Erst spaet erreichen wir Cafayatte, speisen mit Raphael und fuehren lange staats- und wirtschaftspolitische Gespraeche ueber Zentral- und Suedamerika. Die Andenvorkette weckt nun so richtig den Wunsch nach Bolivien mit der indigenen Bevoelkerung und dem Altiplano. Also reisen wir noerdlich nach Pumararca, einem kleinen Indiodorf, welches mit der indigenen Bevoelkerung, den bunten Tuechern und Stoffen und den Cocakauenden Maennern bereits mehr mit Bolivien als mit Argentinien gemein hat. Dort geniessen wir eine weitere, mit Candelaber- Kakteen bewachsene Schlucht und merken beim Bergaufgehen schon deutlich die Hoehe. Huamahuaca ist dann der letzte Ort den wir in Argentinien besuchen, bereits auf 3000 Hoehenmeter gelegen empfinden wir die Luft aehnlich in Tirol auf einer Almhuette und nun sind die Anden wirklich nicht mehr weit, wir spueren s mit jedem Atemzug :-)