Um es gleich vorweg zu sagen: wir haben uns in Panama verliebt und dies bereits vom ersten Tag an! Deprimiert wegen dem Tod von Simones Oma und der Unmoeglichkeit beim Begraebnis dabeizusein steigen wir in den Flieger nach Panama City. Eigentlich wollen wir nur eine Weile surfen gehen und so erwarten wir uns auch nicht allzuviel, doch bereits die Stadt selber loest erste Gluecksgefuehle aus. Panama 31

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So spazieren wir am ersten Tag zu einem surfboard shop und koennen kaum glauben, wie freundlich die Menschen hier sind. Wenn wir nach dem Weg fragen werden wir einfach mitgenommen und die skyline selber ist einfach nur toll. Zudem schliessen wir bereits abends Freundschaft mit einem Kolumbianer, den wir mit Kolumbien-Reisetipps weiterhelfen :-). Tagsdarauf spueren wir Casco Viejo auf, die Altstadt. Wieder verplaudern wir uns mit den herzlichen Panamesen, praesentieren stolz auf der Landkarte Oesterreich und stuerzen von einem Gespraech ins naechste. Ja, die Menschen sind hier schlichtweg einfach nur unglaublich, doch wir wollen der Stadt den Ruecken kehren und die karibischen San Blas Inseln besuchen.

2 Tage spaeter ist es auch soweit und um 04:15 in der Frueh starten wir los. Durch ueppigste Vegetation, vorbei an Adlern und anderen Voegeln kurven wir den Huegel hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter und schon stehen wir am Hafen von Carti. Eigentlich sollte es hier eine Info geben, doch wie es scheint gibt es ausser ein paar gespraechswilligen Kuna –Indianern nicht viel. Von ihnen erfahren wir, dass auf den schoenen Inseln am aeusseren Riff ausschliesslich Haengemattenplaetze existieren und dass es nicht moeglich ist, einfach mal mit dem Boot irgendwo einzutrudeln. Oh Mann, wer haette das gedacht?! Als dann bereits alle Boote den Hafen verlassen haben und wir noch immer keine”Insel- Entscheidung” getroffen haben werden wir leicht nervoes und nehmen das letzte Angebot eines Fahrers an:  eine Verwaltungsinsel mit eigenem Flughafen! Und ein Boot ist bereits von dieser Insel unterwegs um uns abzuholen… also bereiten wir uns statt einem paradiesischen Aufenthalt vorsichtshalber schon mal auf das Schlimmste vor, doch gerade als wir am Steg auf besagetes Boot warten spricht uns unerwartet ein Typ an und faselt was von wegen eigener kleiner Insel. Also springen wir ohne grosse Nachfrage auf sein Boot und sind damit sozusagen fluechtig in San Blas. So beginnt die Fahrt ausschliesslich mit der Hoffnung, nicht vom anderen Boot entdeckt zu werden …

Ueber glasklares hellblaues Wasser steuern wir dann auf die Carti Insel zu, wo ein Stelzhuettchen neben dem anderen steht. Gott sei Dank tanken wir dort nur auf und die Fahrt geht weiter. Und was sehen wir vor unseren Augen? Einen springenden Delfin, der schnurstracks auf unser Boot zusteuert. Vor unseren Augen taucht er unter dem Boot hindurch und praesentiert uns seine ganze Schoenheit. Ein Knaller! Doch auch die Weiterfahrt ist ein Highlight fuer sich. Ueberall kleine palmenbesaeumte Miniinseln – so schoen, dass es schon fast kitschig ist. Und dann stranden wir auf genau so einer Insel… unglaublich! Wir beziehen ein Huettchen mit nichts ausser 2 Betten und in 5 Minuten haben wir auch schon die Insel umrundet, die von einer Kuna Familie und zig Pelikanen bewohnt wird. Suesswasser existiert hier nur in Form eines kleinen Loches, Strom gibt es gar nicht, dafuer Ruhe und ausser uns nur noch 2 Touristen. So sticken die Kuna-Frauen in der Haengematte ihre molas, bereiten auf der Feuerstelle in ihrem Huettchen Essen zu, waehrend wir erstmals mit fangfrischem Lobster verwoehnt werden :-) Die Kultur der Kuna –Indianer gilt uebrigens als die besterhaltenste in Zentralamerika, und auch wenn die jungen Kunas dem Einfluss der westlichen Kultur bereits zum Teil erlegen sind, so pflegen die Alten dennoch die Traditionen. Durch ihre politische Staerke und der Selbstverwaltung der Inseln scheint dies auch recht gut zu klappen – aber vielleicht liegts auch einfach nur daran, dass bei den Kunas  das Matriarchat herrscht :-)))  Fuer uns gehts jedenfalls nach dem Lobster zum Schnorcheln,  dann zur Nachbarinsel und wieder zurueck freunden wir uns mit unseren Mitbewohnern an und verbringen einen netten Abend und eine Nacht bei Meeresrauschen. Tagsdarauf springen wir abermals ins Boot, diesmal zur isla de perro. Wow! Zig kleine Inselarchipele saeumen die Fahrt, das Wasser ist nun nicht mehr nur glasklar, sondern auch tuerkisblau und vor uns springt ein Rochen aus dem Wasser. Auf der Insel sind wir dann von Fischschwaermen umgeben und wir schnorcheln, geniessen die Sonne und futtern abermals Lobster. Wieder zurueck auf “unserer Insel” spielen wir mit Chrissie und Vivien Kokosnuss-Boccia, beobachten die Pelikane beim “Sturzflug-Fischen” und chillen in der Haengematte.

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Als es dann tagsdarauf wie aus Eimern schuettet beschliessen wir uns auf den Weg zu machen und erreichen voellig durchnaesst Panama City. Dort treffen wir abermals auf nette Leute, futtern uns durch den Fischmarkt und fuehlen uns wie zuhause. Am naechsten Tag sind die Strassen ueberschwemmt und wir stehen bis zur Unterhose im Wasser und wissen nun sicher, dass es Zeit wird an die Pazifikkueste zu fluechten. Abermals reisen wir durch ueppigste tropische Vegetation und dann erreichen wir Pedasi, ein richtig nettes Dorf an der Pazifikkueste. Wir helfen den Einheimischen bei den Hausaufgaben (wofuer wir fortan im Dorf billig einkaufen koennen :-) und finden heraus, dass gerade die Billabong worldchampionships im Surfen am Nachbarstrand stattfinden.

So stoppen wir am naechsten Tag zum Venao Strand, werden auch sofort mitgenommen, und erleben unseren ersten Surfcontest. Der Strand ist toll und im Surffieber buchen wir uns fuer die uebernaechste Nacht in der Venao Ecolodge ein. Dann duesen wir abends mit dem Teambus der Portugiesen nach Pedasi und geniessen den netten Abend. Der naechste Tag beginnt wieder mit Autostoppen, Surfcontest und dann leihen wir uns endlich 2 Bretter aus. Trotz Contest sind in unserer Bucht keine Surfer und es ist paradisiesch. Dichter Wald, der die Bucht umrahmt, kleine feine Wellen und Andi auf der gruenen Welle, Simone im Weisswasser. Abends sind wir dann erstmals erschoepft und sitzen vor unserer Unterkunft, bis 4 nette Panamesen dazu stossen. Ein surffanatischer Arzt, die Boogieboard Weltmeisterin und ein panamesisches Paerchen – da ist natuerlich an Schlaf nicht zu denken. Bis Mitternacht wird geplaudert, gelacht und werden Adressen ausgetauscht.

Am naechsten Morgen ist es dann soweit und wir uebersiedeln in die Eco Venao Lodge. Auf der Fahrt begleiten uns Wellensittiche und Adler und die Lodge ist einfach umwerfend. Hinter uns tropischer Wald, vor uns der traumhafte Surfstrand, Haengematten und Ruhe. Sogleich schnappen wir uns ein surfboard und sind die einzigen Surfer im Wasser. Ein Traum! Den Abend verbringen wir mit der Hauskatze in der Haengematte, Kai spielt Gitarre und ueber uns leuchten die Sterne. Gleich am naechsten Morgen fruehstuecken wir mit Blick in den Wald bzw. mit Blick auf die Weisskopfaeffchen. Ab 9 Uhr wird gesurft, mittags kurz gechillt und dann gibts Abendsurf neben einer Schildkroete. Tischtennis, Haengematte und Geplauder mit den anderen und schon ist es Zeit zum Schlafengehen. So vergehen auch die weiteren Tage. Aufstehen, “Affentheater”, Surfen (auch Simone ist nun schon gruene Wellen gefahren und Andi uebt sich bereits in Tricks!), Essen und Plaudern, Surfen und nette “WG-Abende” mit den tollen Menschen hier.

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Einige Tage spaeter brechen wir dann schweren Herzens auf. Unsere Freunde starten ebenfalls alle und so faellt die Entscheidung leichter. In Santiago trennen sich dann wirklich die Wege und wir fahren in die Berge, nach Santa Fe. Wir brauchen koerperliche Erholung und so duesen wir abermals durch ueppigste Vegetation und einen Bus voller indigenas die Berge hinauf. Ebenfalls ein Hammer! Wir landen in diesem kleinen Doerfchen, umgeben von Wald und Tieren , in einer super schoenen Unterkunft. Von der Haengematte aus ueberblicken wir tolle Natur, im Garten steht ein Mandelbaum und wieder stossen wir auf richtig nette Menschen. Beim Autostoppen nimmt uns die nette Polizei mit und gleich am naechsten Tag fuehrt uns ein kleiner Junge zum Wasserfall, wo wir einen gemuetlichen Tag verbringen. Abends werden wir im Busbahnhofs-Restaurant extra lecker bekocht – kurzum, wir fuehlen uns einfach pudelwohl.

Die letzte Station in Panama sind dann fuer uns die karibischen Inseln “Bocas del Toro”. Bereits die Fahrt dorthin ist wunderschoen und das Land scheint aus dichtem Regenwald und Wahnsinns-Vegetation zu bestehen. Wir passieren sogar ein Hochland, das uns an die oesterreichischen Almwiesen erinnert. Ansonsten zieren Fluesse und Regenwaelder den Weg und leider auch arme Holzhuettchen. Mit dem Boot ueberstellen wir schliesslich auf die Isla Bastimientos. Stelzenhuettchen, dichte Bebauung, eine afro-panamesische Bevoelkerung und viel Jamaica-feeling, so kann man diesen Ort am besten beschreiben. Wir beziehen ein Zimmer mit Meeresblick und in unserem tropischen Garten springen die roten Minifroesche umher, waehrend Kolibris und andere exotische Voegel ueber unseren Koepfen ihre Bahnen ziehen. So vetreiben wir uns hier ein paar Tage mit der Unterwasserwelt, den Delfinen vor der Haustuere und dem ganz speziellen flair.

Ganz klar, wir haben uns in Panama verliebt und die Zeit hier war sehr intensiv fuer uns. Simone hat hier ihre Kerzlen angezuendet und nie war etwas oberflaechlich – jede, wirklich jede Stunde haben wir hier gefuehlt, gespuert und sehr oft einfach nur genossen!
 

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